Vermischtes

Viele Kinder deutscher Dschihadisten noch in Syrien und im Irak

Flagge von Syrien
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Vor allem sehr junge Kinder von mutmaßlichen Dschihadisten aus Deutschland halten sich noch gemeinsam mit ihren Eltern im Kriegsgebiet in Syrien und im Irak auf: 270 Frauen und Kinder aus Deutschland, oder in vielen Fällen auch dort geborene Kinder deutscher Eltern, sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums (BMI) noch in der Region. "75 Prozent der Kinder sind nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden unter drei Jahre alt. Es ist davon auszugehen, dass sie im `Dschihad`-Gebiet geboren sind", teilte eine Sprecherin des Ministeriums auf Nachfrage der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) mit.
Eine "größere Zahl von Männern, Frauen und Kinder aus Deutschland" sitze zudem im Gewahrsam von kurdischen Kräften der syrischen Opposition. Nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden waren die Männer und Frauen seit 2013 aus Deutschland in Richtung Kriegsgebiet ausgereist, um sich dort an der Seite von terroristischen Gruppen am "Dschihad" zu beteiligen. Doch "nur gegen eine niedrige zweistellige Zahl" liege ein Haftbefehl vor. Gegen eine weitere ähnliche kleine Gruppe laufen laut Innenministerium Ermittlungsverfahren. Gut 1.000 Personen sind nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden seit 2013 aus Deutschland in Richtung Kriegsgebiet in Syrien und im Irak ausgereist. Rund ein Drittel dieser Personen ist bereits nach Deutschland zurückgekehrt. Nach Information der Funke-Zeitungen arbeiten die Innenministerien der Bundesländer und des Bundes derzeit an "Leitlinien zum Umgang mit Rückkehrern aus den dschihadistischen Kampfgebieten". Im Entwurf dieses Maßnahmenkatalogs heißt es demnach, dass die Landesregierungen unter anderem die "Informationswege" zu ausgereisten Islamisten zwischen Behörden in den Kommunen, Polizeidienststellen, deutschen Botschaften, dem Bundeskriminalamt und ausländischen Nachrichtendiensten verbessern wollen. Zudem wollen die Innenministerien neben der Strafverfolgung vermehrt auf Angebote der Prävention und der Deradikalisierung setzen, sobald IS-Anhänger zurück in Deutschland sind.
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