Gesundheit

Mortler fordert Einigung über neuen Glücksspielstaatsvertrag

Marlene Mortler
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), fordert die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf, sich "endlich auf einen neuen Glücksspielvertrag zu einigen". Die Situation in Deutschland sei ganz klar verbesserungsbedürftig, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Jede Glücksspielart, ob terrestrisch oder online, brauche "passende Rahmenbedingungen". Ein funktionierender Jugend- und Spielerschutz könne nur mit verbindlichen Regeln gelingen. Auch der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) setzt auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, wenngleich mit anderer Zielrichtung. "Wir erwarten eine kohärente, das heißt, ausgewogene Regulierung über alle Spielformen, wo Geld eingesetzt wird, einschließlich unserer Branche", sagte VDAI-Vorsitzender Paul Gauselmann der Zeitung. Er fordert, die Sportwetten aus dem geduldeten Markt in den hundertprozentig legalen Markt zu überführen. "Längst überfällig ist auch die Überführung des Online-Glücksspiels in die vernünftige, nach Qualitätsmaßstäben gesicherte Legalität", forderte Gauselmann und kritisierte: "In Deutschland bieten einige Tausend Anbieter aus dem Ausland das Online-Spiel an, obwohl es hier noch illegal ist." Das Potenzial sei jedoch groß: "Wenn man die Umsätze der Online-Casinos, die ihr Geschäft legal im Ausland betreiben, zugrunde legt, dürfte das Umsatzpotenzial in Deutschland über sieben Milliarden Euro sein", so Gauselmann. Er rechne damit, dass aktuell drei bis vier Milliarden Euro am deutschen Steuersäckel vorbei in ausländische Kassen flössen. Laut Deutscher Automatenwirtschaft spielen rund fünf Millionen Menschen ab 18 Jahren mehr oder weniger regelmäßig an Geld-Spiel-Geräten, weitere fünf Millionen gelegentlich. Laut Mortler spielen aktuell eine halbe Million Menschen in problematischer Weise um Geld. "Glücksspiel kann dramatische Auswirkungen auf die Betroffenen, aber auch auf die Familie und gerade die Kinder haben", sagte die Drogenbeauftragte. "Bei solchen Zahlen müssen wir das Thema Glücksspiel definitiv ernster nehmen, als es bisher der Fall ist."
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