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Reifenriese Bridgestone fordert Conti in Europa heraus

GDN - Der weltweit führende Reifenhersteller Bridgestone aus Japan will die Spitzenposition in Europa nicht länger dem dortigen Marktführer Continental aus Deutschland überlassen. "Wir halten den europäischen Automarkt für einen der umkämpftesten der Welt. Aber wir wollen der beste und profitabelste Autoreifenhersteller in Europa werden", sagte Bridgestone-Chef Masaaki Tsuya dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).
Damit vollzieht der neue Vorstandschef des Branchenprimus, der seit März an der Spitze des Konzerns steht, einen Strategiewechsel: Bridgestone will sich in Europa nicht länger mit einer Nebenrolle begnügen. Bisher konzentrierten sich die Japaner, deren größter Kunde der Autokonzern Toyota ist, vorwiegend auf die Märkte in Amerika, die 42 Prozent zum Konzernumsatz beitragen, und ihre Vormachtstellung in der Heimatregion. In Europa erwirtschaften sie bisher nur 14 Prozent des Umsatzes. Mit Reifen setzte Bridgestone vergangenes Jahr weltweit 23 Milliarden Euro um. Continental hat den Vorteil, über das Geschäft als Autozulieferer früher als reine Reifenhersteller wie Bridgestone über die Entwicklungen bei den Autoherstellern informiert zu sein. "Aber wir können im Wettbewerb mit Conti Vorteile aus unserem globalen Netz und unseren hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung ziehen", sagte Bridgestone-Chef Tsuya. Die Japaner gaben mit zuletzt rund 850 Millionen Euro deutlich mehr für Forschung und Entwicklung aus als ihre Wettbewerber. Angesichts des Verdrängungswettbewerbs in Europa setzt Tsuya auf Innovationen wie einen intelligenten Reifen, der den Zustand des Asphalts prüft und die Informationen an das Fahrzeug liefert. "Wir hoffen, mit solchen Neuerungen bessere Preise durchsetzen können", so der Bridgestone-Chef. Marktanteile will sich Tsuya nicht erkaufen: "Jedes Geschäft muss sich rechnen", sagte er.
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