Gesundheit

Bayerns Innenminister: Berufsverbot für depressive Menschen denkbar

GDN - Vor dem Hintergrund des Flugzeugunglücks in den französischen Alpen hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Berufsverbot für Menschen mit Depressionen für denkbar. Voraussetzung sei eine "sorgfältige medizinische Begutachtung", sagte Herrmann dem Nachrichtenmagazin "Focus".
"Wenn diese zum Ergebnis kommt, dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein bzw. die Lizenz entzogen werden", so Herrmann. Ähnlich äußerte sich der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Karl Lauterbach: "Bei bestimmten Formen der Depression könnte ein Berufsverbot unter bestimmten Umständen notwendig sein." Das hänge aber sehr vom Einzelfall ab. "Wenn etwa eine gefährliche Depression klar diagnostiziert wird und sich der Patient einer Behandlung verweigert, wäre ein Berufsverbot die letzte Konsequenz", so Lauterbach. In einer Emnid-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus" befürworten 58 Prozent der Bevölkerung ein solches Berufsverbot, wenn die depressiv erkrankten Personen in sensiblen Berufen arbeiten.
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