Vermischtes

Kardinal Meisner hielt Papst-Ankündigung für Rosenmontagsscherz

GDN - Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Rücktrittsankündigung des Papstes "erst für einen Rosenmontagsscherz" gehalten. Das sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagsausgabe).
Meisner fügte hinzu: "Um ehrlich zu sein, bin ich regelrecht schockiert. Solch ein Schritt lag außerhalb meiner Vorstellungen." Früher seien nicht einmal Priester und Bischöfe zurückgetreten, sagt Meisner. Dies habe "einen durchaus tiefen Sinn: Das geistliche Amt ist ja eine Art Vaterschaft. Und Vater bleibt man doch zeit seines Lebens. Als dann die Altersgrenze für Bischöfe und Priester eingeführt wurde, habe ich lange Zeit gedacht: Ein Glück, dass wenigstens der Papst auf Lebenszeit amtiert. Dann ist die Kontinuität dieser Vaterschaft gesichert. Allerdings merke ich es an mir selbst, wie ich mit den Jahren doch mehr und mehr in den Seilen hänge. Und insofern ist es schon sinnvoll, dass man auch zurücktreten kann." Nicht weil man nichts mehr tun wolle, so Meisner. Aber man sei befreit vom "du musst" und dürfe stattdessen sagen: "ich kann." Meisner betont, dass Benedikt XVI. nie eine Andeutung gemacht habe. "Und wenn, dann hätte ich es nicht begriffen. Weil ich einen Rücktritt niemals für möglich gehalten hätte. Ich habe noch jüngst zu meinen Nichten und Neffen gesagt, als sie mich fragten, wie es nach meinem 80. Geburtstag an Weihnachten eigentlich mit mir weitergehen werde: Da sind so viele Dinge, die ich nicht mehr zu machen brauche. Zum Beispiel muss ich nie wieder in ein Konklave gehen."
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.